Zweite Kursgruppe gestartet
Ende Januar 2012 startete der diesjährige Promotionskurs der Graduate School. In der ersten »Course Week« erarbeiteten sich die 25 Teilnehmer die Grundlagen für dieses spannende erste Jahr, in dem sie sich mit einem »Proposal« auf das eigentliche Doktoratsstudium vorbereiten.
Die entscheidenden Impulse setzten gleich zu Beginn die Verantwortlichen der Graduate School. Caroline Suransky führte in die Besonderheiten der humanistischen Forschung ein, die grundsätzlich interdisziplinär ausgerichtet ist.
Hans Alma, Rektorin der Universität, differenzierte den Anwendungsbezug dieses Forschungskonzept: Hier solle nicht mehr über das oft gemeinte »Anwenden« im Sinne von Impulsen aus der Wissenschaft für die Berufspraxis die Rede sein, sondern über »Valorisation« als ein dialogischer Prozess, bei dem die Impulse aus dem Praxisfeld ebenso zur Theoriebildung beitragen und auch zur Herausforderung werden, bedarfsgerecht neue Methoden in den Wissenschaften zu entwickeln.
Dabei gehe es darum, kritisch und konzeptionell mit dem eigenen Praxisfeld umzugehen, unterstrich die Rektorin. Auch stellte sie heraus, dass es der Universität um das sinnerfüllte Leben des Einzelnen und der Gemeinschaft gehe, sie sich dabei aber nicht als ideologisch verstehe, sondern als in alle Richtungen – auch die eigene – wissenschaftlich und daher ideologiekritisch, sowie als offen zum Gespräch und zur Zusammenarbeit mit allen Weltanschauungen.
Harry Kunneman, akademischer Direktor der Graduate School, fokussierte auf das Spannungsfeld zwischen den sogenannten objektiven Gegebenheiten, an denen sich die Regeln und das Handeln von Wirtschaft und Gesellschaft orientieren wollen, und den individuellen Bedürfnissen der Menschen, die sich nach Freiräumen und Kreativität, nach eigenverantwortlichem und moralischem Handeln sehnen. Im Umgang mit diesem Spannungsfeld sieht er eine wichtige Funktion des Ansatzes seines Forschungsbereichs »Normative Professionalisation«. Die UvH verhalte sich dabei prinzipiell dialogisch.
Mitglieder der vier Forschungsbereiche der UvH stellten ihre Forschungsfelder und Forschungsinteressen vor. Zwar sollen die Kandidaten der Graduate School Themen aus ihrem eigenen Berufsfeld forschend aufgreifen, aber da es sich in den letzten Jahren immer wieder als hilfreich erwiesen hat, im Austausch mit anderen Teilnehmern eines Forschungsbereichs zu arbeiten, wird diese Möglichkeit zum Austausch von Beginn an eröffnet.
Und schließlich ging es in dieser Woche darum, bereits gut bestandene Proposals kennenzulernen, um das eigene Weiterarbeiten konsequent auf das anspruchsvolle Format hin auszurichten.
Für die Teilnehmer aus Deutschland stand natürlich auch die »Eroberung« der schönen Universitätsstadt Utrecht auf dem Rahmenprogramm, inklusive einer kulinarischen Entdeckungstour gemeinsam mit einem Teilnehmer aus Leuven (Belgien) und dem Supervisor aus Köln.